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Endspurt

Der letzte Monat ist angebrochen. Genau genommen sind es nur noch drei Wochen😱. Vor mir liegt noch eine Woche Arbeit, vor Stefan noch drei. Es rast. Überraschenderweise vergeht die Zeit auf den letzten Metern noch schneller als ohnehin schon. Irgendwie hatten wir ganz naiv gehofft, dass es nach der guten und langen Vorbereitung alles etwas entspannter wäre. Pustekuchen. Und dabei ist die Reisevorbereitung an sich gar nicht der Hauptstressor. Vielmehr sind es die unterschiedlichen Aufgaben auf der Arbeit, die man gerne im perfekten Zustand abgeschlossen oder übergeben hätte und die was-ist-noch-im-und-für-das-Haus-zu-tun-Liste, die uns aktuell wirklich jegliche Energie rauben.

Kurzurlaub in der Eifel

Über Ostern waren wir von Freitag bis Montagmorgen in der Eifel. Die finale Probetour quasi. Und es war herrlich. Wir waren beide endlich mal wieder richtig entspannt.
Das geht zum Glück zumeist schnell, wenn wir draußen sind. Aber ebenso schnell holt einen der Alltag auch ein, sobald man die Haustür öffnet. Und dann denkt man wieder über all das nach, was noch zu regeln ist. Wenn unsere Tour startet, brauchen wir definitiv erstmal Urlaub!

Und sonst?

Änderung der Fährverbindung

Vor kurzem kam die Info, dass sich unser geplanter Start ein klein wenig verändert. Statt von Eemshaven legt die Fähre nun von Cuxhaven ab. Für uns bedeutet das eine um eine Stunde längere Autofahrt, aber zum Glück keine weiteren Veränderungen. Durch den veränderten Hafen können wir nun wohl auch sicher sein, dass unsere Fähre fährt. Da schien es in der Vergangenheit das ein oder andere Problem gegeben zu haben. Da nehmen wir eine verlängerte Anfahrt durchaus gerne in Kauf.

Rucksack

Ich komme gut mit meinem neuen Rucksack klar. Das Packen muss ich noch ein paar Mal üben, aber das würde ich bzw. würden wir wohl ohnehin noch diverse Male machen, nur um ganz sicher zu sein, dass auch wirklich alles im Rucksack ist.

Versorgungspakete

Die Versorgungspakete sind nun auch fertig.
Das Packen an sich hat uns einen kompletten Sonntag gekostet. Was brauchen wir? Wovon brauchen wir wo Nachschub? Und warum zur Hölle gehen ein paar der vakuumierten Lebensmittelbeutel immer wieder auf?? (Die zu spitzen Nudeln waren Schuld. Für die Erkenntnis haben wir aber lang gebraucht. Die paar Tüten müssen jetzt unvakuumiert überleben.)
Wir haben nicht die geringste Vorstellung, wie manche Leute das mit Paketen für die komplette Strecke machen können, ohne dabei einen Nervenzusammenbruch zu erleiden.
Neben ein paar gekauften Tüten Trekkingsnahrung haben wir einen Großteil der Mahlzeiten selbst zusammengestellt. Dank unserer neuen Photovoltaikanlage lief der Dörrautomat ein paar Tage durch und lieferte uns so die fehlenden Lebensmittel. Dazu gehörten auch einige Tests, denn nicht jedes gedörrte Lebensmittel lässt sich im Anschluss nur durch heißes Wasser aufweichen (z. B. „normaler“ Langkornreis nicht, Basmatireis aber wohl).
Letztendlich gibt es nun zum Frühstück Couscous und/oder Haferflocken mit viel Obst und ein paar Nüssen, also so wie sonst auch, und zum Mittag- bzw. Abendessen viel Gemüse mit Reis / Nudeln / Couscous / Linsen / ... sowie Nüssen / Sonnenblumenkernen / Leinsamen / …, so dass (hoffentlich) leckere und möglichst kalorienhaltige Mahlzeiten entstehen. Ein paar Kreationen haben wir vorab probiert, aber bei vielen wird der Geschmack eine Überraschung. Im schlimmsten Fall werden wir trotzdem hungrig genug sein.
Ursprünglich hatten wir die Idee, jeweils mittags und abends eine ganze Mahlzeit zu essen. Allerdings funktionierte das gewichtsmäßig für 10-12 Tage nicht, so dass wir mittags nun teilen.
Insgesamt haben wir 60 Mahlzeiten hergestellt. Man unterschätzt die Arbeit im Vorhinein doch ein wenig. Und dabei hätten es eigentlich ursprünglich mehr sein sollten, wenn ich mich nicht irgendwo verrechnet hätte. Ein Großteil der Mahlzeiten ist jetzt in den Paketen für Røyrvik und Umbukta gelandet. Ein kleiner Rest im Kilpisjärvi-Paket. Dort wäre es nicht nötig, aber wir haben aktuell die Idee, dass wir uns auf „den letzten Metern“ (nach unserer Planung sind es dann nur noch weniger als 500 km 😊) nochmal über besonders leckeres Essen freuen. Wenn wir unterwegs feststellen, dass die Eigenkreationen eher das Gegenteil darstellen, können wir im letzten Paket immer noch auf sie verzichten. Das lassen wir uns nämlich erst schicken, wenn wir es auch wirklich benötigen.
Dazu gibt es jeweils noch viel Schokolade. Die stellt dann unseren täglichen Nachtisch dar. Praktischerweise mussten wir die gar nicht kaufen, da es zuletzt bei der Lebensmittelrettung eine größere Menge Lindt-Schokolade gab. Da blieb genug zum Verteilen an andere und für unsere Pakete. Gutes für die Umwelt tun kann so lecker sein. 😊

Routenplanung

Stefan werkelt momentan noch an Routenvariante Nr. …6 oder 7? Er hat schon so einige durch. Und weiterhin ist uns klar, dass sich vor Ort ohnehin alles ändert. Warum dann nun dennoch umplanen? Aktuell liegt Norwegen unter wahnsinnig viel Schnee. Dort, wo letztes Jahr um diese Zeit schon alles schneefrei war, liegen jetzt zumeist noch 2-4 Meter.

Vorjahresvergleich lt. SeNorge

Wir hoffen natürlich auf warme Wochen bis zu unserem Start, aber wir haben das Gefühl, dass wir dennoch manche Stellen eher weitläufig werden umgehen müssen. Zumal eine mögliche starke Schneeschmelze auch andere Probleme mit sich bringen kann, da Gelände und Flüsse unpassierbar werden könnten. Alles rein hypothetisch. Warten wir es mal ab. Aber Stefan hat gerne zumindest eine grobe Idee für mögliche Wege in der Tasche, damit man vor Ort nicht bei Null anfangen muss. Und dann gucken wir, was kommt und machen das Beste daraus.

Warten auf den Start

Wir freuen uns nun einfach, wenn es endlich losgeht. Wenn wir endlich in Lindesnes stehen und aus all‘ den Konjunktiven Fakten werden. Wir halten weiterhin an dem Plan fest, am Anfang langsam zu starten und hoffen, dass wir uns vor Ort tatsächlich daran halten.
Gefühlt haben wir in den ersten Tagen auch kaum Zeit zum Wandern, da wir wahnsinnig viel Schlaf nachholen müssen. Ihr merkt also, wir sind wirklich fertig. Quasi mit der Planung, mit der Arbeit und insbesondere persönlich.
Puh.
Noch drei Wochen.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Hallo,

    vor fast einem Jahr haben wir auch dem Start unserer NPLs entgegengefiebert – ich kann eure Vorfreude nachvollziehen. Wir haben aber 2022 leider nur die halbe Strecke geschafft, denn wir mussten in Royrvik die Tour abbrechen. In den Jahren davor haben wir zusammengenommen schon den Abschnitt Sulitjelma bis zum Nordkap zurückgelegt. Die Lücke von Royrvik bis Sulitjelma wollen wir dieses Jahr schließen. Es kann also gut sein, dass wir uns in Norwegen treffen.
    Falls euch unsere Berichte oder unsere Routenwahl interessieren, so könnt ihr das gerne auf weitwanderer.net nachlesen.
    Bei Fragen zur Ausrüstung, Wegen, Hütten etc. könnt ihr auch gerne Kontakt zu uns aufnehmen.
    Wir werden auf jeden Fall eure Berichte verfolgen und wünschen euch viel Spaß und ein besseres Wetter, als wir es letztes Jahr hatten.

    Andreas & Petra

    1. Vielen Dank für eure guten Wünsche! In der Vorbereitung sind wir tatsächlich auch schon über euren Blog gestolpert und kennen eure „Leidensgeschichte“ daher bereits. 🙂
      Wann startet ihr dieses Jahr in Rørvik?
      Wir sind einfach sehr gespannt, wie es werden wird und welche Herausforderungen uns – neben dem Schnee zu Beginn – noch begegnen werden.

      Wir wünschen euch, dass ihr dieses Jahr die Tour zu einem schönen Abschluss bringen könnt.

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